Besonders am Hauptbahnhof Gewalt im Bremer Nahverkehr nimmt deutlich zu

Die Zahl der Gewaltdelikte im Bremer Nahverkehr ist erheblich gestiegen. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Sicherheit zu verbessern?
Sexuelle Nötigung, Bedrohung, Raub: Die Zahl aller Delikte im öffentlichen Nahverkehr in Bremen hat zugenommen. Zwischen 2021 und 2022 ist die Zahl der Gewalttaten von 600 auf rund 900 gestiegen. Das ist eine Zunahme von 50 Prozent. Diese Informationen gehen aus einer Mitteilung des Bremer Senats hervor.
Besonders betroffen sei der Bremer Hauptbahnhof, der zunehmend mit Drogen und Kriminalität in Verbindung gebracht werde. Vor allem Beleidigungen, Bedrohungen und sexuelle Belästigungen wurden häufiger registriert.
Gewalt im Nahverkehr nimmt zu
Von 2020 bis 2024 wurden laut dem Senat insgesamt 906 Gewaltdelikte in Bussen und Straßenbahnen in Bremen registriert. Während der Pandemie ging die Zahl der Fälle zunächst zurück, doch mit der Aufhebung der Einschränkungen im Jahr 2022 stieg sie wieder an.
Während Männer unter 60 zu den häufigsten Opfern von Straftaten in Bus und Bahn zählen, sind die meisten Täter ebenfalls männlich. Zwischen 2020 und 2024 wurden in Bremen vordergründig erwachsene Männer als Tatverdächtige von Gewaltdelikten in Bussen und Bahnen erfasst; nach ihnen folgten Jugendliche als zweitgrößte Tätergruppe.
Zahlen des Bremer Landeskriminalamts aus dem Jahr 2021 zeigen: Die meisten Fahrgäste in Bussen und Straßenbahnen fühlen sich sicher – tagsüber empfindet sich nur etwa jede fünfte Person als eher oder sehr unsicher, nachts ist es rund jede Dritte.
Mehr Sicherheit durch Videoüberwachung
Um die Sicherheit zu verbessern, hat die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Seit Mitte 2022 wurden die Sicherheitsbegleitungen um 50 Prozent erhöht, wie der Senat mitteilte. Neben mehr Sicherheitskräften setzt die BSAG auf Videoüberwachung in den Fahrzeugen. Die Kameras zeichnen 48 Stunden auf und bei Vorfällen wird das Material gesichert und der Polizei zur Verfügung gestellt.
Der Senat plant, die bestehende Waffenverbotszone auf den gesamten öffentlichen Nahverkehr auszuweiten. Eine entsprechende Beschlussfassung sei in Vorbereitung. Weitere Angaben zu den geplanten Maßnahmen machte der Senat nicht. Eine unabhängige Überprüfung der Kriminalitätszahlen liegt nicht vor.
- Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 25. August 2025 und Mitteilung des Senats vom 30. September 2025
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