Beliebtes Reiseziel ab Bremen Norderney-Besucher staunen über neue Minihäuser

Die bei Bremer beliebte Ferieninsel Norderney hat Zuwachs bekommen. Zwei kleine, unscheinbare Häuser stehen im Kurpark. Übernachten ist hier nicht erlaubt.
Norderney erweitert sein Urlaubsangebot – um Arbeitsräume. Auf dem Kurplatz der Insel stehen seit Kurzem zwei Tiny Houses, die als sogenannte "Workspaces" genutzt werden können. "Die sind nicht zur Übernachtung gedacht, das sind Arbeitsräume", erklärt Kurdirektor Wilhelm Loth. "Das ist für Gäste und Einheimische gedacht, die auf der Insel einen Arbeitsplatz suchen." Denn nicht nur Wohnraum sei knapp, sondern auch geeignete Orte zum Arbeiten.
Die kleinen Häuser sind fahrbar, verfügen über Panoramafenster und bieten Platz für bis zu fünf Personen. Auf sechs Quadratmetern finden sich ein Schreibtisch, ein Monitor, ein Whiteboard und WLAN. Strom liefern Solarpaneele auf dem Dach. Nur eine Kaffeemaschine fehlt – dafür sollen die Tiny Houses immer so platziert werden, dass Cafés und Toiletten in der Nähe sind.
Minihäuser könnten künftig direkt am Strand stehen
Das Staatsbad Norderney prüft, ob die Mini-Büros künftig auch direkt am Strand stehen können. "Noch fehlt dafür die Genehmigung", sagt Loth. Die Nachfrage nach Arbeitsräumen sei aber vorhanden: Immer mehr Gäste wollten im Urlaub einen Ort, an dem sie Besprechungen abhalten oder konzentriert arbeiten können.
Der Trend ist deutlich: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit hat rund jeder vierte Arbeitnehmer im Sommerurlaub 2025 mobil gearbeitet. Die neuen Tiny Workspaces sollen jedoch nicht dazu führen, dass der Urlaub zur Arbeit wird, betont Loth. "Es geht nicht darum, den Urlaub zu ersetzen, sondern Freiräume zu schaffen." Viele Menschen suchten auf Norderney Erholung – andere wollten die Zeit auch produktiv nutzen.
Zielgruppe sind laut Staatsbad "digitale Nomaden, Selbstständige, Kreative und kleine Teams". Auch Unternehmen und Einheimische können die Mini-Arbeitsplätze mieten. "Wir werden sie selbst etwa für Tagungen und Veranstaltungen nutzen", so Loth.
Angebot ist einmalig an der Nordsee
Mit dem Angebot ist Norderney Vorreiter unter den Ostfriesischen Inseln. "Das Thema Workspaces im Urlaub ist noch relativ neu", sagt Loth. Auch die Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) bestätigt, dass bislang keine andere Insel ein vergleichbares Angebot hat.
Laut Tano-Sprecherin gewinnt das Konzept der sogenannten "Workation" – einer Kombination aus Arbeit und Urlaub – zunehmend an Bedeutung. Besonders seit der Corona-Pandemie hätten viele Urlaubsorte auf flexible Arbeitsmodelle reagiert. "Viele Vermieter setzen inzwischen auf eine arbeiterfreundliche Ausstattung mit WLAN und ruhigen Arbeitszimmern", so die Sprecherin.
Konkrete Buchungsanfragen gebe es zwar noch nicht. Doch die Tourismusgesellschaft sieht Potenzial: Solche Angebote könnten die Aufenthaltsqualität und -dauer der Gäste erhöhen – vorausgesetzt, die Infrastruktur stimmt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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