Bremen: Kuhhirte-Betreiber geben auf – Neuer Chef plant Umbau

Neustart in Bremen

Betreiber geben auf – Traditionslokal wechselt Besitzer

Wechsel an der Spitze eines Bremer Traditionslokals: Der Kuhhirte auf dem Stadtwerder ist in neuer Hand. Was jetzt geplant ist und wann es losgeht.

Seit 1995 führten Sigrid Minnemann und ihre Tochter Angela Giese das Traditionslokal Der Kuhhirte auf dem Stadtwerder in Bremen. Jetzt, nach 30 Jahren, ist Schluss. Denn das Betreiber-Duo zieht sich aus Altersgründen aus der Gastronomie zurück. Das teilten Minnemann und Giese in einem Beitrag bei Instagram mit.

Bedeutet der Rückzug jetzt, dass auch das Lokal für immer seine Türen schließt? Nein, fügten die Betreiber hinzu. Denn mit dem Chef der Meierei im Bürgerpark, Jasper Kelkenberg, habe man einen Nachfolger finden können, der künftig die Geschicke im Kuhhirten lenken wird.

Kelkenberg hat Großes mit dem Kuhhirten vor

Das Gastronomie- und Veranstaltungsangebot werde ab dem 1. November von Kelkenberg übernommen. Laut "butenunbinnen" wird es dann "gutbürgerliche Küche sehr günstig" geben, lautet das Grundkonzept. Doch auch außerhalb des eigentlichen Lokals soll es große Veränderungen geben. Dem Bericht nach ist unter anderem für die kalten Monate ein Winterdorf geplant. Möglich machen soll das der Macher des "Findorffer Winterdorfs".

Zusätzlich sei geplant, den seit langem nicht mehr betriebenen Biergarten wiederzueröffnen. Dort finden bis zu 1.000 Besucher Platz. Perspektivisch könnte auch eine Adventure-Minigolfanlage hinzukommen, berichtet das Regionalmagazin.

Lokal Der Kuhhirte: Wiege des SV Werder Bremen

Zwar übernimmt Kelkenberg bereits zum 1. November das Geschäft, für die notwendigen Sanierungsarbeiten im und am Haus wird der Kuhhirte jedoch zunächst vom 20. Oktober bis 18. November geschlossen sein. Am 19. November soll dann mit neuem Konzept eröffnet werden.

Der Kuhhirte blickt auf eine rund 360 Jahre alte Tradition zurück und ist vorrangig als Gründungsort des SV Werder Bremen bekannt. Dort hoben 1899 mehrere Jugendliche den Verein "Weder" aus dem Boden, heute als SV Werder Bremen bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier. Die erste urkundliche Erwähnung wird hingegen auf das Jahr 1662 datiert.

Doch auch mit einer tragischen Nachricht sorgte das Lokal für Aufsehen. Nach einem Streit um eine Frau töteten mehrere Männer den damals 36 Jahre alten Chefkoch des Restaurants. Immer wieder wurde der Betrieb danach eingestellt oder das Angebot stark reduziert, jetzt geben die Betreiber das Lokal ganz auf und in andere Hände.

Das Bremer Landgericht befand nach einem mehrwöchigen Prozess, es habe sich um Mord gehandelt und verhängte gegen den Hauptangeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.