Entworfen in Bremen Das kann das modernste Zollschiff Deutschlands

Die Bremer NVL Group hat Deutschlands modernstes Zollschiff ausgeliefert. Was kann die "Emden" – und was macht sie so besonders?
Die Bremer Schiffbauer der NVL Group haben ein neues Vorzeigeschiff für den deutschen Zoll ausgeliefert: das sogenannte Einwachenschiff "Emden". Es wurde auf der Peene-Werft in Wolgast gebaut, einem Tochterunternehmen des Bremer Konzerns, und am Dienstag feierlich in Emden getauft. Mit modernster Technik und umweltfreundlichem LNG-Antrieb setze das Schiff neue Maßstäbe im maritimen Einsatzdienst des Zolls, hieß es.
Für die NVL Group mit Sitz in Bremen ist die "Emden" ein Prestigeprojekt. Der Konzern, der seit Jahren Spezialschiffe für Marine und Behördenflotten baut, betont die Bedeutung des Schiffs als Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms der deutschen Zollflotte. "Wir verbinden innovative Technologie mit nachhaltigem Schiffsdesign", heißt es aus Unternehmenskreisen. Dass das Schiff das Umweltzeichen "Blauer Engel" trägt, gilt als besonderes Aushängeschild – weltweit sind nur wenige Schiffe damit ausgezeichnet.
Hightechschiff "Emden": großes Einsatzgebiet
Die "Emden" ist 55,20 Meter lang, zehn Meter breit und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Knoten (46 km/h). Herzstück ist der emissionsarme LNG-Antrieb, der bis zu 20 Prozent weniger CO2 ausstößt und Feinstaub-Emissionen um 95 Prozent reduziert. Schwefel- und Stickoxide entstehen beim Betrieb gar nicht. Damit erfüllt das Schiff die hohen Umweltauflagen des Bundes und markiert den Übergang zu einer klimafreundlicheren Zollflotte. Auch das Schwesterschiff "Rügen" wurde bereits mit dieser Technik ausgestattet.
Stationiert ist die "Emden" im gleichnamigen Hafen an der Nordseeküste. Von dort aus überwacht sie künftig den grenzüberschreitenden Warenverkehr, bekämpft Schmuggel und kontrolliert Schiffe in der westlichen Nordsee bis zur Grenze der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone.
Zusätzlich kann sie zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung eingesetzt werden. Das Schiff operiert laut Zoll im Koordinierungsverbund Küstenwache, in dem Bundeszoll, Polizei, Fischereischutz und Umweltbehörden zusammenarbeiten.
"Emden" soll Schmuggler noch effizienter aufspüren
Zur Besatzung gehören acht Crewmitglieder sowie zwei Kontrollbeamte. Unterstützt wird die "Emden" durch das Tochterboot "Engelke", ein Schlauchboot mit zwei 280-PS-Motoren. Es ermöglicht schnelle Einsätze bei Kontrollen, Suchaktionen und anderen Manövern. An Bord sorge modernste Überwachungstechnik dafür, dass die Zöllner Schmuggel und illegale Aktivitäten auf See effizient aufspüren können.
Bei der Taufe in Emden lobte Staatssekretär Björn Böhning das Schiff als "wichtigen Baustein der Modernisierung der Zollflotte". Dr. Armin Rolfink, Präsident der Generalzolldirektion, hob die Kombination aus Nachhaltigkeit und Effizienz hervor: "Die 'Emden' bietet alles, was wir brauchen, um unsere Aufgaben auf See künftig noch besser zu erfüllen." Auch aus Bremen kamen Glückwünsche – insbesondere von Nancy Böhning, der Bremer Bevollmächtigten beim Bund, die das Schiff taufte.
- presseportal.de: Mitteilung des Hauptzollamte Oldenburg vom 7. Oktober 2025
- Flyer Emden (PDF)
