Bremen: Ex-Werder-Stürmer Ivan Klasnić spricht offen über Karrierefolgen

Ex-Werder-Profi

Ivan Klasnić spricht über die fatalen Folgen seiner Karriere

Jahrelang spielte Ivan Klasnić trotz Schmerzen, nahm regelmäßig Tabletten – und zahlte dafür einen hohen Preis. Jetzt spricht er offen über die fatalen Folgen seiner Karriere.

Er war Meister, Pokalsieger und Publikumsliebling bei Werder Bremen – doch der Preis für seine Karriere war hoch. In der ARD-Dokumentation "Hirschhausen und der Schmerz" spricht Ivan Klasnić offen über die gesundheitlichen Folgen seines Lebens als Profifußballer.

Über Jahre nahm der frühere Stürmer Schmerzmittel wie Diclofenac (Voltaren), um spielen zu können. Dass er bereits eine Nierenerkrankung hatte, wusste er damals nicht – sie wurde von Ärzten übersehen. "Hätte ich gewusst, dass ich Probleme habe, hätte ich die Mittel nicht genommen", sagt Klasnić. Heute weiß er: Die Medikamente verschlimmerten seinen Zustand drastisch.

Nierentransplantation mit zahlreichen Komplikationen

2007 musste sich der Kroate mitten in seiner aktiven Zeit einer Nierentransplantation unterziehen. Erst die Organe seiner Mutter, dann seines Vaters wurden ihm eingesetzt – beide Male mit Komplikationen. Inzwischen lebt der 45-Jährige mit seiner dritten Spenderniere, ist dauerhaft auf Tabletten angewiesen. "Was ich durchgemacht habe, wünsche ich keinem", sagt er.

Klasnić machte seine Ärzte verantwortlich: Sie hätten seine Erkrankung zu spät erkannt. 2008 klagte er gegen die Vereinsärzte von Werder Bremen – und erhielt nach einem jahrelangen Verfahren 4,5 Millionen Euro Schadensersatz. "Jedes Geld bringt dir deine Gesundheit nicht zurück", so Klasnić.

Klasnić erlebte Erfolgsjahre bei Werder

Geboren in Hamburg, spielte er zunächst für den FC St. Pauli, ehe er 2001 zu Werder wechselte. Dort erlebte er seine erfolgreichsten Jahre: Mit Aílton und später Miroslav Klose bildete er eines der gefährlichsten Sturmduos der Bundesliga. 2004 gewann Bremen das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Später spielte Klasnić noch für Nantes, Bolton Wanderers und Mainz 05.

Trotz aller Rückschläge wirkt er dankbar: "Wer weiß, wie lange ich noch leben werde. Man muss froh sein, überhaupt noch hier zu sein."