Polizei im Großeinsatz Aktivisten legen Bremer Getreidehafen lahm

Klimaaktivisten der Gruppe "Disrupt Now" legen den Bremer Getreidehafen lahm. Die Polizei ist im Großeinsatz, weitere Aktionen sollen folgen.
Im Bremer Getreidehafen hat am Freitagmorgen eine Gruppe von etwa 100 Klimaaktivisten das Betriebsgelände eines Getreidehändlers blockiert. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um Mitglieder der Gruppe "Disrupt Now". Mit der Aktion wollen sie auf die Folgen globaler Lebensmittel- und Futterimporte aufmerksam machen, berichtet zudem ein Reporter vor Ort.
"Damit in Deutschland beispielsweise Tiere gemästet werden können, werden andernorts Regenwälder gerodet und das Tierfutter per Schiff um die halbe Welt nach Bremen-Walle transportiert", kritisierte einer der Demonstranten. Bremen sei ein "Hotspot der Tierindustrie und ein Drehkreuz für Futtermittel – Sinnbild eines Systems, das Klima, Tiere und Menschen ausbeutet", heißt es in einem Statement der Gruppe.
Gruppe kündigt weitere Aktionen an
Die Polizei wurde offenbar von der spontanen Blockade überrascht. Einsatzkräfte trafen wenig später am Ort des Protests ein und umstellten die Demonstranten. Der Protest verlief zunächst friedlich. Da einige Demonstranten trotz mehrfacher Aufforderung ihre Vermummung nicht abnahmen, nahmen die Beamten die Personalien auf. Die Polizei ermittle zudem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht und wegen Nötigung.
Für den weiteren Tagesverlauf kündigte die Gruppe weitere unangekündigte Aktionen im Raum Bremen an. So wurde bereits eine Fleischerei in Delmenhorst blockiert. Die Behörden rechnen mit weiteren Störaktionen.
Rund 1.000 Unterstützer der Gruppe "Disrupt Now" campen derzeit in den Bremer Wallanlagen. Für Samstag ist eine große Demonstration durch die Innenstadt geplant. Zudem finden Workshops und gemeinsames Kochen statt.
- Reporter vor Ort
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremen vom 10. Oktober 2025
- Anfrage bei der Polizei Bremen
- disrupt-now.org: Bündnisdemo