Bildungstrend Bremer Schüler schneiden bundesweit am schlechtesten ab

Ein neuer Bildungstrend offenbart tiefe Defizite in Bremen. In allen getesteten Fächern liegen die Neuntklässler auf dem letzten Platz.
Ein vernichtendes Zeugnis stellt der IQB-Bildungstrend 2024 Bremens Schulen aus: In sämtlichen getesteten Fächern belegt das kleinste Bundesland den letzten Platz. Die Kluft zum deutschen Durchschnitt ist erschreckend groß.
Mit nur 436 Punkten in Mathematik liegen Bremens Neuntklässlerinnen und Neuntklässler fast 40 Punkte hinter dem Bundesschnitt von 474 im Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) der Humboldt Uni in Berlin. Die naturwissenschaftlichen Fächer zeigen ein ähnlich düsteres Bild: 443 Punkte in Biologie, 438 in Chemie und 439 in Physik – überall bildet Bremen das Schlusslicht.
Mehr als die Hälfte der Neuntklässler hat Migrationshintergrund
Besonders auffällig: In Bremen hat inzwischen mehr als die Hälfte der Neuntklässler einen Zuwanderungshintergrund – ein Anstieg um fast zwölf Prozentpunkte seit 2018. Diese demografische Veränderung stelle das Bildungssystem vor besondere Herausforderungen, so das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen.
Die Forscher sehen ein ganzes Bündel von Ursachen: Die Corona-Pandemie traf die heutigen Neuntklässler in ihrer sensiblen Anfangsphase an der weiterführenden Schule. "Dass sie aus diesem für sie noch recht neuen Alltag herausgerissen wurden, dürfte für viele ein großer Einschnitt gewesen sein", analysiert die Studie.
Kriegsängste, Wirtschaftssorgen und Klima setzen Jugendlichen zu
Hinzu kommen gesellschaftliche Belastungen: Kriegsängste, Wirtschaftssorgen und die Klimakrise setzen den Jugendlichen zu. Auch der exzessive Konsum sozialer Medien wirke sich negativ auf Konzentration und psychische Gesundheit aus.
Die Datenbasis ist robust: 2.234 Bremer Schülerinnen und Schüler aus 60 verschiedenen Schulen wurden für die Erhebung getestet. Das Ergebnis bezeichnet das IQB selbst als "wenig erfreulich".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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