Ekel-Funde in Bremen Schimmel im Kühlhaus – und warmes Geflügel in Eimern

Ein beliebter Imbiss im Bremer Hauptbahnhof wird kontrolliert, das Ergebnis ist ernüchternd. Und das trotz der angekündigten Untersuchung.
Bei einer Kontrolle in einem Bremer Gastronomiebetrieb haben Prüfer der Lebensmittelüberwachung erneut schwere Verstöße festgestellt. Laut einem Bericht des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen (LMTVet)
von Ende Oktober wurde unter anderem Geflügelfleisch bei deutlich zu hohen Temperaturen gelagert. Die Vorgaben zum Schutz von Verbrauchern seien "bewusst außer Acht gelassen" worden, heißt es im Bericht.
Durch die zu hohen Temperaturen bestand im Restaurant Mai Mai im Hauptbahnhof demnach das Risiko, dass sich krankmachende Keime vermehren. Gerade bei rohem Geflügelfleisch sei besondere Sorgfalt nötig, um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, heißt es in dem Bericht zur Kontrolle von Ende September.
Sauberkeit im Lager lässt zu wünschen übrig
Die Kontrolleure fanden außerdem fertig gegarte Nudeln, die in beschädigten oder nicht lebensmitteltauglichen Kunststoffbehältern aufbewahrt wurden. Dadurch könne nicht ausgeschlossen werden, dass Stoffe aus dem Material auf die Speisen übergehen – eine potenzielle Gesundheitsgefahr, so die Prüfer weiter.
Auch die Sauberkeit im Lager ließ offenbar zu wünschen übrig. Der Griff der Kühlzelle war laut Bericht stark verschmutzt, Regale und Bauteile des Kühlaggregats wiesen schimmelartige Ablagerungen auf. Diese befanden sich teilweise in unmittelbarer Nähe zu offenen Lebensmitteln. Schimmelsporen könnten sich dadurch leicht auf andere Produkte übertragen.
Betreiber beseitigen Mängel nicht – trotz Kontrollankündigung
Darüber hinaus bemängelten die Prüfer die mangelhafte Händehygiene im Zubereitungsbereich: Am Handwaschbecken fehlte Seife, eine hygienische Reinigung war somit nicht möglich. Zudem stand ein offener Eimer mit Reinigungsmitteln direkt neben einem Karton mit Sojasoße – beides darf laut Vorschrift nicht zusammen gelagert werden.
Die Verstöße waren laut Lebensmittelbehörde bereits im März 2025 festgestellt worden. Bei einer angekündigten Nachkontrolle im September seien die Mängel jedoch nicht behoben gewesen. Ein dauerhaftes Umdenken im Umgang mit Lebensmitteln habe offenbar nicht stattgefunden, resümierten die Behördenmitarbeiter.
- lmtvet.bremen.de: Bericht vom 28. Oktober 2025 (PDF)